Scaevola noster: Schulgut in den 'libri disputationum' des Claudius Tryphoninus?
Sebastian
Stepan widmet sich der Lehrer-Schuler-Beziehung zweier Juristen der
zweiten Halfte des 2. Jh. und der ersten Halfte des 3. Jh. nach
Christus. Er geht dabei der Frage nach, wie man uberhaupt Erkenntnisse
uber die Qualitat einer solchen Beziehung gewinnen kann. Anders als bei
den Angehorigen der Rechtsschulen der Sabinianer und Proculianer fehlt
es an Quellen, die uber die Juristen dieser Zeit berichten.
Ausgangspunkt konnen daher nur die Quellen der zu untersuchenden
Juristen selbst sein. Das Ergebnis ist eine Methode, die anhand
zahlreicher Vergleichsstellen aus den Themengebieten des peculium
castrense , der Mitgift (dos) , des Begriffes des debitum , der
Umstossung von (Soldaten-) Testamenten, der Kurzung von Vermachtnissen
nach der lex Falcidia sowie der Ersitzung zugunsten des Kriegsgefangenen
oder dessen Erben einen Einfluss des Q. Cervidius Scaevola auf seinen
Schuler Claudius Tryphoninus plausibel macht.