Präventive Gewinnabschöpfung
Unternehmen erzielen durch die Verletzungen fremder
Rechtsgüter und Marktverhaltenspflichten hohe Unrechtsgewinne. Das Recht
scheint weder über ein rechtspolitisches Programm noch über effiziente
Instrumente zur Verhinderung solcher Gewinne zu verfügen. André Janssen geht
der Frage nach, ob eine haftungsrechtlich verankerte und präventiv
ausgerichtete Gewinnabschöpfung hier Abhilfe schaffen kann. Dazu befasst er
sich zunächst mit den Grundlagen haftungsrechtlicher Verhaltenssteuerung.
Anschließend untersucht er die Teilrechtsgebiete, in denen bereits eine
vorteilsorientierte Haftung besteht und als Nukleus einer allgemeinen
präventiven Gewinnabschöpfung dienen könnten: das Immaterialgüterrecht, das
Persönlichkeitsrecht und das Kartelldeliktsrecht. Anhand der dort erarbeiteten
Ergebnisse werden die Konturen der präventiven Gewinnabschöpfung
nachgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei ihre optimale Ausgestaltung und ihr
optimaler Anwendungsbereich sowie die Realisierungschancen de lege lata und de
lege ferenda.